Cartier : Fenster zur Welt

Rotonde de Cartier Terre et Lune

GEHÄUSE: Roségold

DURCHMESSER: 47 mm

WERK: Mechanikwerk mit Handaufzug, Kaliber 9440 MC, 3 Tage Gangreserve

FUNKTIONEN: Stunden, Minuten, Tourbillon, zweite Zeitzone, Mondphase auf Wunsch

ZIFFERBLATT: Meteorit, Weissgoldgitter aus römischen Ziffern

BODEN: Saphir
ARMBAND: braunes Alligatorleder

WASSERDICHTE: 30 Meter
SONDERSERIE: 15 Exemplare

Gemeinsamer Jargon, ähnliche ästhetische Grammatik, vergleichbare Volumen. Bei Uhrmacherei und Architektur geht es gleichermassen um die Schönheit von Formen und Funktionen. Der Schweizer Architekt Alex Leuzinger von Studioforma zieht Parallelen. Wenn Cartier sich mit Herzog & de Meuron ein Stelldichein gibt.

Uhr: Rotonde de Cartier Terre et Lune

Die gigantischen skelettierten römischen Ziffern springen als Wahrzeichen der Marke bei der Rotonde de Cartier Terre et Lune sofort ins Auge. Auf den zweiten Blick erkennt man die mechanische Kreativität, mit der die Marke sich seit einigen Jahren von der Masse abhebt. Diese Uhr mit zweiter Zeitzone, Tourbillon und Mondphase besticht trotz ihrer Komplexität durch Benutzerfreundlichkeit und Lesekomfort. Ein Zifferblatt aus poliertem Meteoritstein thront im oberen Teil des Roségoldgehäuses und symbolisiert die Erde, um die sich eine 24-Stunden-Scheibe für die zweite Zeitzone dreht. Den unteren Bereich teilen sich der Tourbillon und die auf Wunsch angezeigte Mondphase. Durch Betätigen des Drückers bei 4 Uhr schiebt sich eine als Mond fungierende Scheibe aus Meteoritstein teilweise oder ganz über den Tourbillon. Die so formierte Mondsichel gibt Auskunft über das Alter des Mondes. Eine geniale Entwicklung, deren visueller Zauber durch einen tiefen dreidimensionalen Blick bis ins Herz des Gehäuses noch verstärkt wird.

Architektonisches Pendant: 1111 Lincoln Road, Miami, von Herzog & de Meuron

2005 beschloss die Stadt Miami den Bau eines neuen Multifunktionsgebäudes an der 1111 Lincoln Road. Das vom Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron erstellte Werk wurde 2010 eingeweiht.

Das im Herzen einer der dynamischsten Strassen der Stadt gelegene Gebäude passt perfekt in die Entwicklung und den Ausbau des Stadtviertels. Die Architektur des Bauwerks, das einen Parkplatzbereich, eine Ladenzeile sowie  Privatwohnungen umfasst, räumt mit allen bisher bekannten klassischen Merkmalen auf. Die Architekten entschieden sich für eine fassadenlose, nach aussen geöffnete Struktur, die die Seele des Baus freilegt: Grandiose Proportionen reimen hier mit unterschiedlichen Höhen. Modulierbare Räume ermöglichen auch die Organisation temporärer Veranstaltungen. Die sich über alle Stockwerke erstreckende imposante Treppe lädt die Besucher im Gebäudezentrum zur Entdeckung der Räumlichkeiten ein. Den krönenden Abschluss dieser Entdeckungstour bildet der atemberaubend schöne Panoramablick auf den Ozean. Der Parkplatzbereich überzeugt durch eine Komposition aus Betonplatten und Pfeilern mit gegensätzlichen Kräfteverhältnissen.

Ganz allgemein spielt diese Architektur mit Licht, Hell-Dunkel-Effekten sowie abwechselnd ausgefüllten und leeren Zonen. Ihre strukturelle Simplizität überzeugt durch konzeptuelle Komplexität.

Genau dieser Ansatz bezüglichen Formen und Struktur findet sich auch in der Rotonde de Cartier Terre et Lune von Cartier wieder. Beide faszinieren und machen uns stutzig. Für einen kurzen Augenblick lassen wir uns in den Bann dieser übereinandergelagerten Elemente ziehen. Beide überzeugen durch perfekte Technologie und Historie.

Marie De Pimodan : Die Uhrenfachjournalistin beleuchtet weniger bekannte Aspekte der Uhrmacherei und präsentiert auch Neuheiten. Alex Leuzinger : Der berühmte Zürcher Architekt erklärt, an welches architektonische Bauwerk ihn die von der Redaktion vorgelegte Uhr erinnert und warum – faszinierend! Alex Leuzinger : Der berühmte Zürcher Architekt erklärt, an welches architektonische Bauwerk ihn die von der Redaktion vorgelegte Uhr erinnert und warum – faszinierend!

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