Graff: Absolute Transparenz

MasterGraff Structural Skeleton Automatic Flying Tourbillon

GEHÄUSE: Rosé- oder Weissgold und Titan mit schwarzer DLCBeschichtung

DURCHMESSER: 46 mm

WERK: Mechanikwerk mit Automatikaufzug, 72 Stunden Gangreserve

FUNKTIONEN: Stunden, Minuten und fliegender Tourbillon

ZIFFERBLATT: skelettiert

BODEN: Saphirglas

WASSERDICHTIGKEIT: 50 Meter

ARMBAND: Alligatorleder

Die Verbreitung des Lichts ist in der Architektur oft ein zentrales Problem. Auch in der Uhrmacherei strebt man nach dem idealen Kompromiss aus Klarheit und perfektem Glanz, der das Licht bis ins mechanische Herz des Zeitmessers vordringen lässt. Der Architekt Alex Leuzinger vergleicht beide Welten anhand eines Modells von Graff und des MuCEM. Dreh- und Angelpunkt der Überlegung? Das Streben nach absoluter Transparenz.

Uhr: MasterGraff Structural Skeleton Automatic Flying Tourbillon

Dieser neue, ebenso luftige wie monumentale fliegende Tourbillon von Graff setzt auf diese Ambivalenz und scheint keine technischen Grenzen zu kennen. Trotz der von den Uhrmachern entwickelten mechanischen Komplexität, aufgrund der die Montage eines solchen Werks einen Monat Arbeit beansprucht, sind die Transparenz sowie die Lichtdurchflutung beispielhaft: skelettiertes Zifferblatt, Saphirbrücken, durchbrochene Zeiger, Mikrorotor etc. In den Genfer Werkstätten überwinden die talentierten Handwerkskünstler der Marke alle Hindernisse und präsentieren einen Tourbillon von bisher unerreichter Transparenz. Die Genialität macht auch vor dem Gehäuse nicht halt, dessen DLC-beschichtete und skelettierte Titanflanken der Metallstruktur eines Gebäudes gleichen. Dieses architektonische Konstrukt fängt das Licht ein, um es besser nach innen weiterleiten zu können.

Architektonisches Pendant: MuCEM in Marseille, Frankreich, entworfen vom Architekturbüro Rudy Ricciotti

Das in Marseille erbaute MuCEM (Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers) ist ausschliesslich auf die Kulturen Europas und des Mittelmeerraums spezialisiert. Das 2013 eingeweihte und höchst spektakuläre Gebäude wurde schnell zu einem der meistbesuchten Museen der Stadt. Der weite Blick über das Meer am Eingang des alten Hafens ist wirklich der ide-ale Standort. Jahrhundertelang legten hier Reisende aus aller Welt an und ab.

Obwohl das MuCEM natürlich stark in der Vergangenheit verankert ist, versteht es sich doch auch und vor allem als Zeuge der Gegenwart, einer Epoche, in der der Mittelmeerraum tiefgreifende religiöse, soziale und politische Veränderungen durchlebt. Das vom Architekturbüro Rudy Ricciotti entworfene Bauwerk ist über 18 Meter hoch und somit ein imposantes und majestätisches Symbol von dennoch extremer Zartheit, denn das äussere Netz aus mattem Beton spielt mit dem grellen Licht des Mittelmeers und schützt doch gleichzeitig die Innenräume vor seiner Aggressivität. Diese Ästhetik verweist auf die arabisch-andalusische Architektur sowie die Arabesken des Nahen Ostens, als wenn es seine tiefwurzelnde Verbundenheit mit diesen Mittelmeerkulturen noch betonen wollte. Selbstverständlich fungiert es auch als Wahrzeichen von Marseille als Schnittstelle zahlreicher Zivilisationen. Rudy Ricciotti erklärt: «Eine hagere Architektur, langgezogen wie die gespannten Muskeln eines Marathonläufers, gekoppelt mit einer überwältigend femininen Zartheit. Sie spiegelt perfekt die Metapher des Mittemeerraums wider.»

Das sich ständig verändernde und abwechselnde Spiel von Licht und Schatten sowie die Faszination einer poetisch angehauchten Struktur bilden den gemeinsamen Nenner dieser zwei in ihrem Genre einzigartigen Kreationen.

Marie De Pimodan : Die Uhrenfachjournalistin beleuchtet weniger bekannte Aspekte der Uhrmacherei und präsentiert auch Neuheiten. Alex Leuzinger : Der berühmte Zürcher Architekt erklärt, an welches architektonische Bauwerk ihn die von der Redaktion vorgelegte Uhr erinnert und warum – faszinierend! Alex Leuzinger : Der berühmte Zürcher Architekt erklärt, an welches architektonische Bauwerk ihn die von der Redaktion vorgelegte Uhr erinnert und warum – faszinierend!

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