
Jacob Arabo – Fondateur et CEO de Jacob & Co
Stephan Winkelmann – CEO Bugatti
« Zwischen unseren beiden Berufen gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten. »
Es handelt sich um Ihre erste Zusammenarbeit mit einer Automobilmarke. Wie kamen Sie zu Bugatti?
Jacob Arabo: Schon als kleiner Junge war ich ein grosser Autofan. Ich liebe den Duft des Leders, das Brummen der Motoren, die Karosserie. Ich beschäftigte mich schon seit ungefähr zehn Jahren mit der Frage, mit welchem Automobilhersteller wir uns zusammenschliessen könnten, denn es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen unseren Welten. Auch wir investieren viel Zeit und Geld, beispielsweise in die Forschung und Entwicklung von Werken. Und wir benötigen Jahre, um ein neues Modell zu entwerfen und zu lancieren. Bugatti war auch auf der Suche nach einem Uhrenpartner, und eine gemeinsame Bekanntschaft hat uns einander vorgestellt. Das war eine fantastische Gelegenheit, denn Bugatti ist für mich das Nonplusultra der Automobilbranche. Dann ging alles sehr schnell, denn Stephan und ich verstanden uns sehr gut und teilten von Anfang an die gleiche Vision.
Stephan Winkelmann: Genau das gefiel mir auch bei Jacob & Co. Wenn man eine Partnerschaft plant, ist es wichtig, auf der gleichen Wellenlänge zu sein und das gleiche Tempo an den Tag zu legen. Da Bugatti dieses Jahr den 110. Geburtstag begeht und wir zahlreiche Veranstaltungen planen, erschien es uns ausserordentlich wichtig, unseren Uhrenpartner in diese Feierlichkeiten einzubeziehen. Und Jacob war bereit, Gas zu geben und sich an unsere Fristen anzupassen. Darüber hinaus liegen uns Design, Qualität und die kunsthandwerkliche Dimension sehr am Herzen. All das schätzen wir bei Jacob & Co.
Wie konnten Sie die Produkte in dieser kurzen Zeit bestimmen und verwirklichen?
Jacob Arabo: Tatsächlich arbeiteten wir bereits seit einem Jahr an einem neuen Epic-X-Gehäuse, das inklusive Rückseite ganz aus Karbon sein sollte, und wir haben uns dann entschieden, es vollumfänglich der Bugatti-Linie zu widmen. Wir bieten eine auf 110 Chronographen limitierte Sonderserie Bugatti Epic X in Karbon in den Bugatti-Farben und mit einem Armband, das dem berühmten Heck des Chiron nachempfunden ist. Ihre Designer haben am Projekt mitgewirkt. Parallel dazu haben wir auch unser dreiachsiges Doppeltourbillon Twin Turbo Furious mit den für Bugatti unverkennbaren Design-Elementen personalisiert. Übrigens besitzt auch der Chiron ein Doppelkupplungsgetriebe. Das an der Baselworld 2018 vorgestellte Modell hoher Uhrmacherkunst ist derartig komplex, dass pro Monat nur zwei dieser Zeitmesser gefertigt werden können. Die gesamte Jahresproduktion dieser Uhr ist folglich der Bugatti-Version vorbehalten.
Stephan Winkelmann: Die zwei limitierten Auflagen werden an unserem Geschäftssitz sowie auf unseren Veranstaltungen präsentiert, und unsere Kunden haben einen privilegierten Zugang dazu. Ich persönlich sammle vor allem Chronographen und vor allem solche mit einem besonders technischen und innovativen Auftritt. Ich freue mich also sehr über diese erste Kooperation!
«Auch wir investieren viel in Forschung und Entwicklung, und es dauert Jahre, bis ein neues Modell auf den Markt kommt.»
Sie bauen die teuersten Autos der Welt und Ihre Kunden können sich jeden Wunsch erfüllen. Warum brauchen Sie einen Uhrenpartner?
Stephan Winkelmann: Es geht vor allem um Bugatti und nicht darum, das Markenimage zu verwässern. Das wichtigste ist aber, dass alle unsere Kunden Uhren lieben und sammeln. Zusammen mit Jacob & Co. bieten wir ihnen etwas Exklusives. Wir mussten eine in Bezug auf das Image und unsere Werte überzeugende und aufgeschlossene High-End-Marke finden. Ihre Bereitschaft, eine exklusive Uhr für Bugatti zu kreieren, ist ganz nach dem Geschmack unserer Kunden. Karbon, Hightech-Werkstoffe und Innovation sind uns besonders wichtig, und so ist es für uns von grossem Vorteil, die Exklusivität über ihren ersten Chronographen in Karbon erhalten zu haben.
Welche Produkte sind auf längere Sicht geplant?
Jacob Arabo: Tatsächlich denken wir auch längerfristig und haben für die nächsten Jahre bereits ein umfangreiches gemeinsames Programm auf die Beine gestellt, insbesondere in Sachen Design. Bei meinem Besuch der Manufaktur habe ich das gesamte Team mitgenommen, sodass es die Atmosphäre, die Arbeitsweise und jedes einzelne Detail in sich aufnehmen und die kreativsten Ideen mit nach Hause bringen konnte. Die nächste Uhr muss genauso besonders sein wie das Auto – sowohl in ästhetischer als auch in technischer Hinsicht. Ich lanciere jedes Jahr neue Projekte und tüftle für mein Leben gern. Diese Welt braucht Neuerungen. Wir müssen Weltpremieren schaffen, nicht nur Einkünfte, und Bugatti eignet sich bestens dafür.
In Ihrem jüngsten Modell Opera Godfather ist mitten auf dem Werk ein Miniatur-Pate auf seinem Sessel zu sehen. Können Sie sich vorstellen, dort einen Mini-Bugatti, zum Beispiel im Bereich des Tourbillonkäfigs, einzubauen?
Jacob Arabo: Alles ist möglich, ich liebe Herausforderungen! Da ich aber nur endgültige, zuverlässige Modelle und niemals Prototypen präsentiere, müssen Sie sich bis zur Baselworld in zwei Jahren gedulden.
Planen Sie auch gemeinsame Veranstaltungen?
Stephan Winkelmann: Es sind mehrere Events vorgesehen – natürlich immer für die Kunden und mit dem Ziel, zusammen mit ihnen zu feiern. Jacob & Co. ist auf allen unseren Veranstaltungen willkommen. Anlässlich des 110. Geburtstags wird es davon einige geben!
Jacob Arabo: Wir werden an allen Bugatti-Festlichkeiten teilnehmen, und ich hoffe, dass sie sich auch unseren anschliessen werden.