Armin Strom : Herzblut

Für den jungen und unternehmenslustigen Berner und Besitzer der Marke Armin Strom «misst sich der Wert einer Uhr an ihrem Herz». Wer mitten im Krisenausbruch 2008 und 2009 in den Bau einer neuen Manufaktur investiert, muss Herz und auch Mut haben. Kühnheit reimt jedoch nicht unbedingt mit Übermut, denn die in Biel auf drei Stockwerke verteilten 400 Quadratmeter werden bisher nur von etwas mehr als 20 Mitarbeitern genutzt. Und doch rüstet Armin Strom seit 2009 alle Modelle ausschliesslich mit vollständig intern gefertigten Werken aus. Das können nur wenige Marken von sich behaupten. Das kleine Team leidenschaftlicher Uhrmacher hat bis dato fünf Kaliber entwickelt, vom einfachen Automatikwerk bis zum Tourbillonwerk mit doppeltem Federhaus. Grösse und Talent stimmen nicht immer überein, denn die Anzahl der in den Werkstätten von Armin Strom beherrschten Handwerkskünste ist beeindruckend: Abgesehen von der Uhrmacherei selbst wird hier, weil unerlässlich, entwickelt und designt, gedreht und gefräst, geschliffen und von Hand graviert, dekoriert, galvanisiert und natürlich auch skelettiert, denn das war die ursprüngliche Spezialität des Gründers der gleichnamigen Marke. Seit 1990 steht der Name Armin Strom für die kleinste handskelettierte Uhr der Welt (mit einem Durchmesser von 12,5 mm) sogar im Guinnessbuch der Rekorde. Dieser Rekord ist immer noch ungebrochen. Das Skelettieren bleibt, wenn auch in einer zeitgenössischeren und dem Stil der Neuheiten angepassten Form, eines der Wahrzeichen der Marke. Fast alle sieben Kollektionen, bei denen sich die Marke von den vier Elementen (Luft, Wasser, Feuer und Erde) inspirieren liess, verfügen über skelettierte Modelle. Serge Michel hält den Rahmen des Differenzials der Gangreserve aufgrund seiner Komplexität bezüglich Drehen, Fräsen und Schleifen für die grösste technische Meisterleistung. Die Marke plant einen Ausbau ihrer Automatendreh- und Fräskapazitäten. Nur die Federn von Federhaus und Spirale sowie die Schrauben stammen von Zulieferern. Solide Grundlagen, ein Berge versetzender Wille, eine langfristige Sicht und Zeitmesser mit starker Persönlichkeit garantieren die Nachhaltigkeit der atemberaubenden Entwicklung von Armin Strom.


Brice Lechevalier ist Chefredakteur und Mitbegründer von GMT (2000) sowie Skippers (2001) und leitet WorldTempus seit der Integration in das Unternehmen GMT Publishing als Ko-Aktionär. 2012 entwickelte er die Geneva Watch Tour. Seit 2011 dient er als Berater des Grand Prix d’Horlogerie de Genève. Im Bereich des Segelsports zeichnet er seit 2003 für die Veröffentlichung der Zeitschrift der Socitété Nautique de Genève verantwortlich. Er ist ferner Mitbegründer des 2009 ins Leben gerufenen SUI Sailing Awards (offizieller Schweizer Segelpreis) sowie des 2015 erstmals durchgeführten Concours d’Elégance für Motorboote des Cannes Yachting Festival.

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