Interview: Raynald Aeschlimann (CEO von Omega)

americas cup omegaOmega ist dem ETNZ beim America’s Cup, der derzeit seine 35. Ausgabe bestreitet, immer treu geblieben. Warum?

Unsere Partnerschaft mit dem Emirates Team New Zealand reicht bis 1995 zurück, als wir unsere Zusammenarbeit mit dem legendären Skipper Sir Peter Blake starteten, der mehrere Weltumsegelungen gewann. Seitdem sind wir dem neuseeländischen Team treu, denn wir bewundern seinen Wettkampfgeist und sein Engagement für Innovationen sehr. Das sind Stärken, die wir meiner Meinung nach teilen.

Welche Uhren haben Sie für diese Ausgabe ausgewählt?

Wir haben jedes Teammitglied mit einer Speedmaster X-33 Regatta mit analoger und digitaler Anzeige sowie einem speziellen Regatta-Countdown ausgerüstet. Ausserdem haben wir eine neue ETNZ-Sonderserie der Planet Ocean «Deep Black» in den Farben der neuseeländischen Flagge lanciert.

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ODieses Jahr setzt Omega mit dem Sponsoring des Teams Tilt auch auf ein lokales Jungtalent. Was erhoffen Sie sich davon?

Mit diesem Sponsoring eines talentierten Jungteams sichern wir uns eine tragende Rolle im Segelsport von morgen und zwar auf schweizerischer und internationaler Ebene, denn da es sich um ein Schweizer Team handelt, sind wir als Schweizer Unternehmen natürlich auch besonders stolz auf diese Mannschaft.

Verkörpert für Sie das Segeln Werte, die kein anderer Sport vermitteln kann?

Segeln ist ein interessanter Sport, denn die hinter den Kulissen tätigen Personen sind ebenso wichtig wie die an Bord. Dieser Sport setzt Kompetenzen zu Wasser wie an Land voraus. Natürlich handelt es sich um die besten Segler der Welt, aber auch sie hängen direkt von der Technologie im Bootsbau ab, und diese zählt zu den fortschrittlichsten der Welt.

Einige der jungen Mitglieder des Teams Tilt nehmen auch an den Olympischen Spielen teil. Begleiten Sie sie nach Tokio?

Ja, natürlich werden wir das Team Tilt in Tokio unterstützen, zumal wir dort auch als offizieller Zeitnehmer fungieren, genau wie an den Olympischen Spielen 2016, als Blair Tuke und Peter Burling die Goldmedaille gewannen. Diese zwei jungen Segeltalente trugen in Rio Omega-Modelle und werden auf den Bermudas zum neuseeländischen Team stossen.

Möchte Omega das eigene Kundenportefeuille verjüngen oder ist das nur ein punktuelles Zusammenspiel?

Natürlich möchten wir als Unternehmen auch eine junge Kundschaft ansprechen, aber die Grundidee dieser Zusammenarbeit war wirklich der Wunsch, den Schweizer Segelsport zu unterstützen, ohne unser Engagement gegenüber Neuseeland in Frage zu stellen.

Bei welchen von Omega an der Baselworld 2017 enthüllten Modellen hegen Sie die grössten Hoffnungen für eine Weiterentwicklung der Marke?

Es mag sich vielleicht ironisch anhören, von neuen Produkten zu sprechen, denn die Uhren, die an der Baselworld das meiste Aufsehen erregten, sind Neuauflagen des 21. Jahrhunderts von Modellen, die wir 1957 erstmals präsentierten. Unsere Trilogie aus Seamaster 300, Railmaster und Speedmaster fand grossen Anklang. Ich würde sagen, dass der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft in einer intelligenten Integration neuer Werkstoffe und Technologien unter gleichzeitiger Wahrung unseres umfassenden Erbes liegt.

Inwiefern wird Omega von der digitalen Flutwelle beeinflusst, die derzeit den ganzen Sektor überschwemmt?

Wir müssen diesbezüglich sehr vorsichtig sein, insbesondere hinsichtlich der Schwellenmärkte. Wer sich für mechanische Uhren interessiert, will eben diese kurzlebige digitale Mode nicht mitmachen. Für sie haben mechanische Uhren eine Seele, weshalb ich nicht glaube, dass wir in naher Zukunft aus dem Markt gedrängt werden. Ich bin überzeugt: je schneller die technologische Entwicklung, desto grösser die Nachfrage nach traditionellen und kunsthandwerklichen Produkten. Das können wir ja bereits heute feststellen.

Brice Lechevalier ist Chefredakteur und Mitbegründer von GMT (2000) sowie Skippers (2001) und leitet WorldTempus seit der Integration in das Unternehmen GMT Publishing als Ko-Aktionär. 2012 entwickelte er die Geneva Watch Tour. Seit 2011 dient er als Berater des Grand Prix d’Horlogerie de Genève. Im Bereich des Segelsports zeichnet er seit 2003 für die Veröffentlichung der Zeitschrift der Socitété Nautique de Genève verantwortlich. Er ist ferner Mitbegründer des 2009 ins Leben gerufenen SUI Sailing Awards (offizieller Schweizer Segelpreis) sowie des 2015 erstmals durchgeführten Concours d’Elégance für Motorboote des Cannes Yachting Festival.

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