Einflüsse der 12. Kunst

Architektur

Mit der Vertalor läutet Ateliers Louis Moinet eine neue Ära der Uhren mit offenem Zifferblatt ein. Die Architektur des Werks ist bemerkenswert innovativ: Tourbillon und Federhaus lagern auf deutlich erhöht positionierten Goldbrücken. Die ebenfalls über dem Zifferblatt zu schweben scheinenden gewölbten acht Indexe runden die Ästhetik ab. Diese luftige Konstruktion passt perfekt zum patentierten Gehäuse mit dem für die Marke typischen Zifferblatt mit Jura-Streifen sowie den Zeigern mit Tautropfenspitze. Die Vertalor präsentiert erstmals auch einen skelettierten Federhausdeckel mit Sonnenschliff, eine vergrösserte Lilie sowie einen mit Sternen verzierten Sekundenzeiger auf dem Tourbillon, der auf die 1825 von Louis Moinet entwickelte Pendule Jules César verweist.

 

Bildhauerei

Bell & Ross schreibt mit dem BR-X1, einem als «Ultimate Utility Watch» definierten Chronographen mit einem gepanzerten skulpturalen Gehäuse ein neues Kapitel, das auf das erste Überschallflugzeug, die Bell X-1, verweist. Der BR-X1 in Titan ist mit seinem Keramikpanzer mit Kautschuk-Inserts, darunter ein bei 9 Uhr integrierter Antirutsch-Drücker für optimale Griffigkeit  selbst mit Handschuhen, die Extremversion des BR-01. Das skelettierte Werk überzeugt durch eine unverkennbare X-förmige obere Brücke. Das Kautschukarmband erinnert mit seiner Oberflächenstruktur an die Fotoleinwand-Modelle von Astronauten.

 

Malerei

Bovet setzt seit eh und je auf Kunsthandwerk und schmückt die Zeitmesser serienmässig oder auf Wunsch gern mit prächtigen Motiven, vor allem Fleurisanne-Gravuren und Miniaturmalereien. Für das Jahr des Pferdes präsentiert die Marke zwei Zifferblätter mit Pferdemotiv: ein auf Perlmutt aufgemalter Pferdekopf und ein mit chinesischer Technik auf einen lackierten Grund gemalten Berber. Sattel, Steigbügel und Zaumzeug des Letzteren sind mit Blattgold hervorgehoben. Diese herrlichen Motive sind in die patentierten, in Armband-, Tisch- und Taschenuhren umwandelbaren Amadeo-Gehäuse eingebettet.

 

 

 

Tanz

Als Partner des Ballet Béjart Lausanne seit 2013 präsentiert Jaquet Droz auf dem Zifferblatt der Petite Heure Minute zwei emblematische Tanzfiguren des von Maurice Béjart choreografierten Balletts «Sacre du Printemps»: «Vautour» und «Chef». Die Originalzeichnungen stammen von Stéphanie Barba, einer französischen Künstlerin, die an den Proben des Balletts der Pariser Oper sowie verschiedener bedeutender Tanzensembles teilnehmen durfte und mit ihren, die tänzerischen Bewegungen wunderschön einfangenden Zeichnungen grossen Ruhm erlangte. Auf den extrem schlichten Zifferblättern kommen die auf Email handgemalten Reproduktionen besonders gut zur Geltung. Zudem wurden sie auch auf der Rückseite in die Schwungmasse des Automatikwerks eingraviert.

 

Musik

Die Manufaktur des Vallée de Joux enthüllte die erste für Damen bestimmte Musikuhr von Jaeger-LeCoultre. Die 2012 lancierte Kollektion Rendez-Vous verfügt nun über eine eigens entwickelte automatische Minutenrepetition mit patentierten Trébuchet-Hämmerchen, die für die Klangverstärkung auf mit dem Saphirglas verbundene Kristalltonfedern schlagen sowie einem geräuschlosen Regulator, der periphere Klangstörungen mindert. Für weniger Werkshöhe besitzt die Uhr einen genialen gesicherten Drücker statt des herkömmlichen Kipphebels. Das Efeumotiv in Weissgold mit Blättern mit Schneeflockenbesatz kontrastiert schön mit der guillochierten, transluziden Emailschicht, d.h. dem Flinqué-Email des Zifferblatts.

 

 

Poesie/Literatur

Zum 175. Geburtstag ehrt Patek Philippe die Stadt Genf als Wiege der Marke mit einer poetischen Hommage mit verschiedenen pittoresken Ansichten der Stadt und vor allem des Genfersees und seiner Ufer, die man vom Hauptsitz der Marke in der Rue du Rhône bestaunen kann. Die Manufaktur hat sich dafür – wie immer – an die besten Kunsthandwerker gerichtet, um 40 Jubiläumsuhren für die Kollektion «Métiers de haut artisanat» zu fertigen. Zu den 20 Armbanduhren zählen auch die Modelle «Brise et Tempête», auf deren Zifferblättern das Genfer Seebecken bei schönem und stürmischem Wetter dargestellt wird. Es handelt sich um von Hand in der Basrelief-Technik erstellte Gravuren in Weissgold, von denen jede bis zu 108 Arbeitsstunden in Anspruch nahm.

 

Film

Romain Jerome widmet dem Film in der Figur von Batman eine Uhr: Die erste Batman-DNA feiert den 75. Geburtstag des Schwarzen Ritters mit einem eckigen, an das Batmobil erinnernden Gehäuse in Nachtschwarz, einer Fledermaus auf dem Superluminova-Zifferblatt als leuchtendes Bat-Signal, einer in das Bodenmedaillon eingravierten Fledermaus sowie einem Hornback-Krokolederarmband in Anlehnung an sein berühmtes Lederkostüm. Dieses rustikale und doch elegante Ensemble spiegelt die geheimnisvolle Persönlichkeit des Helden von Gotham City perfekt wider.


Die Uhrenfachjournalistin enthüllt die Neuheiten und pflegt die Rubrik 12. Kunst (Kunst der Zeitmessung), die eine Parallele mit den klassischen Künsten zieht.

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