Bovet: die Wiege im Schloss

Die familie Bovet lebte über ein Jahrhundert lang im Château de Môtiers, einem historischen Bauwerk, das im 14. Jahrhundert errichtet und 2006 durch den aktuellen Besitzer von Bovet, Pascal Raffy, vom Kanton Neuenburg erworben wurde.

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Es mutet an wie ein Märchen mit Prinz und Bergfried, Eisentoren, einigen Skulpturen oder sorgsam von Hand gemalten Drachen auf kostbaren Zifferblättern oder wie eine Braveheart-Kollektion. Das Epos von Bovet und dem Château de Môtiers, das über die Jahrhunderte von Schicksal und Unternehmergeist gesponnen wurde, ist real und seit beinahe 200 Jahren Teil der Geschichtsbücher. Das Schloss am Waldrand, das das Val-de-Travers mit seinen Befestigungsmauern überragt, war früher tatsächlich im Besitz der Familie Bovet und kehrte später zum Erbe der Marke zurück. Verantwortlich dafür zeichnete der aktuelle Eigentümer Pascal Raffy, der dem Château seinen alten Glanz zurückgab. Dank einer vollumfänglichen Renovierung und beträchtlicher Investitionen vor zwölf Jahren beherbergt das Schloss die Einschalungs- und Vollendungswerkstatt der Uhren von Bovet. In dem geschützten Juwel, das zum historischen Erbe des Kantons Neuenburg gehört, wurden die ursprünglichen Balken und Steine behandelt, damit sie in dem Hightech-Raum mit der für jede Werkstatt der hohen Uhrmacherei unerlässlichen kontrollierten und gefilterten Luft verbleiben konnten. Die Uhrmacher und Handwerkskünstler, die für die von Hand ausgeführten Verzierungen, die Qualitätskontrollen von Gehäuse, Armband und Werk vor der Einschalung oder den Kundenservice zuständig sind, arbeiten hier unter hervorragenden Bedingungen. Hohe Decken, viel Tageslicht, ein wunderbarer Blick auf die Dörfer des Tals, in dem auch der Absinth aus der Taufe gehoben wurde, Stille und natürlich auch technologische Werkzeuge der jüngsten Generation, mit denen sie effizienter und präziser arbeiten können. Zifferblätter, Werke und Gehäuse werden an diesem Ort mit den altüberlieferten Techniken wie Fleurisanne-Gravur und Piqué oder anderen modernen Motiven wie gehämmerten Rauten, die den Sammlern spontan angeboten werden, geschmückt. Es kommt regelmässig vor, dass gewisse Personalisierungen über 100 Arbeitsstunden beanspruchen. Bei Bovet ist die Massanfertigung Teil des umfassenden Service. Ein Besuch dieses einzigartigen Ortes, der in perfekter Symbiose mit der Zifferblatt- und Werkmanufaktur mit über 100 Handwerkskünstlern in Tramelan zusammenwirkt, ist ein von Kunden sehr geschätztes Erlebnis. Auf den 3500 m² des Schlosses sind ausserdem moderne Büros und komfortable, geschmackvoll eingerichtete und dekorierte Empfangsräume untergebracht. Ungefähr 20 Personen gehen hier pflichtbewusst ihren Aufgaben nach. Es wird gemunkelt, dass das Schloss 2022 zum 200-jährigen Jubiläum der Marke oder bereits davor bei einem SIHH eine zentrale Rolle spielen könnte. Über die Uhren von Bovet kann ohne Übertreibung gesagt werden, dass die Seele des Gründervaters in jedem einzelnen Zeitmesser weiterlebt.

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Brice Lechevalier ist Chefredakteur und Mitbegründer von GMT (2000) sowie Skippers (2001) und leitet WorldTempus seit der Integration in das Unternehmen GMT Publishing als Ko-Aktionär. 2012 entwickelte er die Geneva Watch Tour. Seit 2011 dient er als Berater des Grand Prix d’Horlogerie de Genève. Im Bereich des Segelsports zeichnet er seit 2003 für die Veröffentlichung der Zeitschrift der Socitété Nautique de Genève verantwortlich. Er ist ferner Mitbegründer des 2009 ins Leben gerufenen SUI Sailing Awards (offizieller Schweizer Segelpreis) sowie des 2015 erstmals durchgeführten Concours d’Elégance für Motorboote des Cannes Yachting Festival.

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