Man könnte fast sagen, seitdem ich fünf Jahre alt bin, denn mein Grossvater hat uns sehr früh Wissen über und Respekt für Wein vermittelt. Das ist übrigens die beste Schule gegen übermässigen Konsum. In unserer Familie haben wir Geburtstage und wichtige Ereignisse immer mit einem Glas Wein gefeiert.

Was war der Auslöser?

In erster Linie wollten wir das Werk und die Kultur unseres Grossvaters fortsetzen. Wenn man sehr jung von einem Patriarchen beeinflusst wird, hat man später grosse Lust, sein Werk weiterzuführen. Familien und Kulturen werden durch die Überlieferung von Leidenschaften, Wissen, Erinnerungen und Kompetenzen fortgesetzt.

Woraus besteht Ihre Sammlung?

Ich habe in erster Linie Weine zum Trinken. Ich hasse Sammeln um des Sammelns Willen. Ich weigere mich zu töten und Wein zu bunkern. Meine Sammlung besteht folglich nur aus Weinen, die ich mag und trinke, egal ob es sich um einen Chasselas für 12 Franken oder einen Yquem von 1811 handelt.

Auf welche Flasche (oder Kiste) sind Sie besonders stolz?

Auf alle. Schliesslich sind sie alle ein Geschenk Gottes und des Menschen. In gewisser Weise sind sie alle göttlich. Die prestigeträchtigste Flasche ist aber wahrscheinlich mein Yquem 1811.

Ihre schönste Erinnerung?

Als ich mit meinem Vater zu einem Teller Spaghetti mit Butter einen Latour 1961 getrunken habe. Als die Flasche leer war, haben wir einen Latour 1861 geöffnet.

Ihr grösster Traum?

So lange zu leben wie der Wein in meinem Keller…

Wenn Sie ein Schloss kaufen müssten, für welches würden Sie sich entscheiden?

Ein ganz unbekanntes. Dort würde ich einen aussergewöhnlichen Garagenwein anbauen, in sehr begrenzter Menge und ohne jeden Kompromiss!

Welchen Einfluss hat Ihre Leidenschaft auf Ihr Berufsleben? 

Sie beeinflusst mein Leben und somit auch meinen Beruf, meine Freunde, meine Gefühle und meine Familie.